Offene Pädagogik

Der Begriff der offenen Arbeit, beschreibt eine Haltung und Einstellung von Erwachsenen im pädagogischen Umgang mit Kindern in Richtung auf mehr Autonomie und Selbstorganisation bei Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozessen.

Grundprinzipien sind hierbei die Kinder als Selbstgestalter ihrer Entwicklung sowie Pädagogen sind Selbstgestalter ihrer Pädagogik, die gemeinsam als Team einen eigenen Weg gehen und so ihr pädagogisches Profil entwickeln.

Durch die Offene Arbeit werden Spielmöglichkeiten erweitert. Im Gegensatz zu anderen Kindertagesstätten, wo es feste Gruppenräume gibt, in denen alle Spielbereiche vorhanden sind, haben wir unsere Räume als Funktionsräume gestaltet, die für die Kinder der jeweiligen Altersgruppe offen stehen.

Da jeder Raum seine eigene Funktion hat, haben somit die Kinder größtmögliche Chancen, nach ihren Neigungen und Wünschen zu spielen und ihre Umwelt zu erfahren.

Durch die größeren Entfaltungsmöglichkeiten erfahren die Kinder eine Bereicherung ihres Umfelds und werden offener für Neues und Anderes.

Zur offenen Arbeit gehört weiterhin ein offener Umgang der Pädgogen, die durch den wichtigen, täglichen Austausch und die gemeinsame Arbeit einen reichen Erfahrungsschatz gewinnen.

Das Kind als Selbstgestalter seiner Entwicklung

Bei uns werden für die Kinder bewusst Entscheidungsspielräume erweitert und ein konsequenter Weg der Freiheit angestrebt. Den Kindern wird selbständiges Handeln zugetraut. Schließlich können sie in der ganzen Kindertagesstätte spielen, untereinander Kontakt aufnehmen, Freundschaften entwickeln und somit ihre Lust am Reden und Zuhören pflegen. Sie können mitverantwortlich bei den vielen Alltagsdingen handeln und so das Zusammenleben mitgestalten.

Freiheiten des Freispiels

Im Spiel machen Kinder ganzheitliche Entwicklungsprozesse und können ihre Persönlichkeit entfalten. Das Spiel ist eine eigenständige und schöpferische Leistung des Kindes. Hier zeigen Kinder Lebensfreude, sind interessiert, neugierig und konzentriert. Im Spiel werden Kinder auf vielfältige Weise kompetent. Deshalb werden in der offenen Kindertagesstätte ganz konsequent seine vier Freiheiten beachtet:

  • die freie Wahl von Spielort und Spielplatz
  • die freie Wahl von Spielzeug und Sachen zum Spielen, von Spielthema und Spielinhalt
  • die freie Wahl von Spielpartner und Spielgruppe
  • die freie Wahl der Spieldauer

Auswählen von Lern- und Bildungsmöglichkeiten

Kinder wollen nicht nur viele Gelegenheiten zum Spielen für sich nutzen, sondern verfolgen auch Lerninteressen, bei denen die Aktivität von Erwachsenen gefordert ist.

Die Lerninteressen der Kinder soll in die Planung einfließen, kindgemäß und erlebnisorientiert umgesetzt werden. Wichtig ist dabei, Kindern während der Angebote/Projekte zu folgen, wenn sie eigene Wege gehen und dabei ihre Ideen und Absichten verwirklichen. Durch unmittelbares Fragen, Forschen und Experimentieren werden Lern- und Bildungsprozesse in Gang gesetzt.

Aufgabe der PädagogInnen ist es, Lern- und Entwicklungsbegleiterin des einzelnen Kindes zu sein:

  • ihre Themen und Fragen zu entdecken
  • Lernprozesse zu begleiten und zu unterstützen
  • eine vorbereitete Umgebung zu gestalten und das Material dazu herzustellen